04.09.2024
John Storgårds beginnt als Chefdirigent des Turku Philharmonic mit einem reinen Bruckner-Programm
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Dirigent |
John Storgårds |
John Storgårds’, Chief Conductor des BBC Philharmonic Orchestra und Principal Guest Conductor des kanadischen National Arts Centre Orchestra Ottawa, kann auf eine Doppelkarriere als Dirigent und Violinvirtuose zurückblicken und ist weithin für sein kreatives Gespür bei der Programmgestaltung sowie seine mitreißenden und zugleich raffinierten Auftritte bekannt. Als künstlerischer Leiter des Lapland Chamber Orchestra, dass er seit über 25 Jahren leitet, erntete Storgårds für die experimentierfreudigen Aufführungen und preisgekrönten Aufnahmen des Ensembles weltweites Lob der Kritiker. Zudem wurde John Storgårds’ jüngst als Chefdirigent des Turku Philharmonic Orchestra ernannt. Diese Position wird er ab der Spielzeit 2024/25 einnehmen.
Zu den Höhepunkten von Storgårds' Saison 2024/25 zählen zwei Auftritte bei den BBC Proms mit dem BBC Philharmonic Orchestra. Auf dem Programm stehen unter anderem die britische Premiere von Hans Abrahamsens Hornkonzert sowie die Vierten Sinfonien von Tschaikowsky und Schostakowitsch. Weitere Höhepunkte sind Wiedereinladungen, unter anderem zu den Bamberger Symphonikern, dem Tampere Philharmonic Orchestra sowie in Nordamerika zu den Orchestern in Cincinnati, St. Louis, Dallas und dem Orchestre symphonique de Montréal. Im Mai 2025 übernimmt Storgårds den Vorsitz der Jury beim XIII. Internationalen Jean-Sibelius-Violinwettbewerb in Helsinki.
Storgårds arbeitet mit führenden Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, Gewandhausorchester Leipzig, Münchner Philharmonikern, Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Netherlands Philharmonic Orchestra, Orchestre National de France, Orchestra Sinfonica Nazionale della RAI, BBC Symphony Orchestra und dem London Philharmonic Orchestra sowie mit allen großen nordischen Orchestern, darunter das Helsinki Philharmonic Orchestra, dessen Chefdirigent er von 2008 bis 2015 war. Er kehrt auch regelmäßig zum Münchener Kammerorchester zurück, wo er von 2016 bis 2019 Artistic Partner war. Darüber hinaus tritt Storgårds mit dem Sydney, Melbourne, Tokyo Metropolitan, Yomiuri Nippon und NHK Symphony Orchestra sowie mit dem Boston Symphony Orchestra, Chicago Symphony Orchestra, The Cleveland Orchestra, New York Philharmonic und Detroit Symphony Orchestra auf. Zu den Solist:innen, mit denen er zusammenarbeitet, gehören Emanuel Ax, Yefim Bronfman, Colin Currie, Sol Gabetta, Kirill Gerstein, Augustin Hadelich, Hilary Hahn, Håkan Hardenberger, Leila Josefowicz, Lucas und Arthur Jussen, Kari Kriikku, Truls Mørk, Gil Shaham, Christian Tetzlaff, Jean-Yves Thibaudet, Anne Sofie von Otter und Roderick Williams. Er pflegt zudem eine enge Zusammenarbeit mit seiner „Dynamischen Duo”-Partnerin Barbara Hannigan bei gefeierten Podiumstausch-Projekten. Als Geiger tritt Storgårds regelmäßig als Kammermusiker und Solist auf, mit Auftritten bei Festivals weltweit, darunter das Kuhmo Chamber Music Festival in Finnland und das Santa Fe Chamber Music Festival in den USA.
Storgårds' umfangreiches Repertoire umfasst alle Sinfonien von Sibelius, Nielsen, Bruckner, Brahms, Beethoven, Mozart, Schubert und Schumann, darunter die finnischen Erstaufführungen von Schumanns einziger Oper „Genoveva” und der frühen „Zwickau”-Sinfonie, sowie die Uraufführungen von Sibelius' Suite op. 117 für Violine und Streicher und den „Late Fragments”. Als Solist spielte er unter anderem die finnische Premiere von Schumanns eigener Violinfassung des Cellokonzerts sowie der dritten Violinsonate. Storgårds widmet sich zudem intensiv zeitgenössischer Musik und führt regelmäßig Weltpremieren auf, von denen viele ihm gewidmet sind, darunter Per Nørgårds 8. Sinfonie und Kaija Saariahos „Nocturne” für Violine solo. Im Bereich Oper dirigierte er die Uraufführung von Sebastian Fagerlunds „Höstsonaten – Herbstsonate” an der Finnischen Nationaloper unter der Regie von Stéphane Braunschweig. Diese Produktion war Finalist bei den International Opera Awards 2018 und wurde im Herbst 2019 erneut aufgeführt. In der Saison 2022/23 leitete Storgårds die Uraufführung von Tapio Tuomelas neuer Oper „The Fur Hat Opera”, die sowohl in Rovaniemi als auch an der Finnischen Nationaloper mit seinem Lapland Chamber Orchestra aufgeführt wurde. Später in der Saison kehrte er mit Schostakowitschs „Lady Macbeth von Mzensk” an die finnische Nationaloper zurück.
Storgårds' preisgekrönte Diskografie umfasst Aufnahmen von Werken von Schumann, Mozart, Beethoven und Haydn, aber auch Raritäten von Holmboe und Vasks', bei denen er als Solist auftritt. Zwei Zyklen mit Sinfonien von Sibelius (2014) und Nielsen (2015) sowie mit dem BBC Philharmonic wurden von Chandos unter großem Beifall der Kritiker veröffentlicht. Im November 2019 erschien der dritte und letzte Band mit Werken des amerikanischen Avantgarde-Komponisten George Antheil. Chandos‘ jüngstes Projekt mit Aufnahmen der späten Sinfonien Schostakowitschs, begann im April 2020 im Rahmen der Veröffentlichung der Sinfonie Nr. 11. Für BIS Records haben John Storgårds und das Lapland Chamber Orchestra zahlreiche von der Kritik hochgelobte Aufnahmen veröffentlicht, darunter Mahlers 10. Sinfonie in einer speziellen Bearbeitung von Michelle Castelletti, Werke der finnischen Komponistin Outi Tarkiainen und dem dänischen Komponist Hans Abrahamsens „Schnee”. Weitere Erfolge sind Aufnahmen von Nørgård, Korngold, Aho und Rautavaara, wobei letztere 2012 eine Grammy-Nominierung und einen Gramophone Award erhielt. 2023 wurden Storgårds und das BBC Philharmonic für den „Orchestra of the Year Award” der Gramophone nominiert.
Storgårds studierte Violine bei Chaim Taub und wurde anschließend Konzertmeister Swedish Radio Symphony Orchestra unter Esa-Pekka Salonen, bevor er Dirigieren bei Jorma Panula und Eri Klas studierte. Er erhielt 2002 den finnischen Staatspreis für Musik und 2012 den Pro Finlandia-Preis.
SAISON 2024/2025
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Per Nørgård: Orchestral Works
Peter Herresthal, Jakob Kullberg, Bergen Philharmonic Orchestra
09.2023, BIS records, CD
Shostakovich: Symphonies Nos 12 & 15
BBC Philharmonic
03.2023, Chandos, CD
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Weiterlesen„Wie Storgårds hier vielschichtig zerklüftete Klanglandschaften weit über nordische Melancholie hinaus düster zu Konflikten verdichtete oder zur Raserei beschleunigte, war ein grossorchestrales Meisterstück: Das majestätisch-feierliche Blech, die klirrende Intensität der Geigen, grimmig anspringende Bässe und das mal luftige, mal zu schmerzhafter Intensität gesteigerte Holz liessen nur einen Wunsch offen: den nach dem Klangbad in der Menge, live im Konzertsaal.“
„Überwältigung zu später Stunde.“
„Storgårds gelingt es, am Pult sinnstiftend zwischen höchster Emotionalität und sachlicher Klarheit zu vermitteln. Ein mitunter erschütterndes, aber hochgradig elementares Hör-Erlebnis.“
„Der Dirigent John Storgårds leitete das Mozarteumorchester mit energischem Einsatz und führte es zu beeindruckender Klangentfaltung in großer dynamischer Bandbreite, er wusste die hervorragenden Qualitäten der Instrumentalisten gezielt zu nutzen.“
„John Storgårds ließ hoch emotionales, überschäumendes, freies und lustvolles Musizieren zu, was die großartig mitgehenden Bamberger weidlich auskosteten. Eine beredte, elastische und differenzierte Interpretation, selten so fein und intensiv zu hörende, kristalline Holzbläsermotive in kammermusikalischer Erlesenheit, Sturm, Dramatik und Energie bei den perfekt agierenden Blechbläsern, ein unfasslich schön gestalteter zweiter Satz, herzhaftes und fröhliches Zupacken im dritten, triumphale Klanglichkeit im opulent strahlenden Finale: Es passte einfach alles – eine Sternstunde!“