Solistin |
Tanja Tetzlaff |
Violoncello |
Die Cellistin Tanja Tetzlaff gehört seit Jahrzehnten sowohl als Solistin als auch als Kammermusikerin zu den prägendsten Musikerinnen ihrer Generation. Ihr Spiel zeichnet sich insbesondere durch einen einzigartig feinen, zugleich kraftvollen und nuancierten Klang aus, der immer mit kultivierter Musikalität einhergeht. Über die klassische Musikpräsentation hinauszugehen, andere Kunstformen miteinzubeziehen und sich mit dem Zeitgeschehen auseinanderzusetzen, ist Tanja Tetzlaff ein besonderes Anliegen. Im April 2021 hat Tanja Tetzlaff als erste Stipendiatin das hochdotierte Glenn Gould Bach Fellowship der Stadt Weimar verliehen bekommen. Sie hat nun über zwei Jahre die Möglichkeit, ein Filmprojekt zu realisieren, das Bachs berühmte Cellosuiten in Beziehung zur Natur und zu Fragen des Klimawandels setzt.
Das besondere Markenzeichen von Tanja Tetzlaff ist ihr außergewöhnlich breites Repertoire. Neben den großen Konzerten des Standard-Cellorepertoires, liegen ihr besonders die Cellokonzerte von Unsuk Chin, John Casken, Witold Lutosławski, Jörg Widmann und Bernd Alois Zimmermann am Herzen. Im September 2022 bringt sie das Doppelkonzert für Cello & Percussion von Olga Neuwirth mit dem Trondheim Symphony Orchestra und dem Percussionisten Hans-Kristian Sörensen zur Uraufführung. Weitere Aufführungen des Werkes sind mit dem Radio-Sinfonieorchester Wien sowie dem Swedish Chamber Orchestra und dem Orchestre de chambre de Paris im Verlauf der Saison 2022/23 geplant.
In der Saison 2022/23 wird Tanja Tetzlaff Artist-in-Residence bei der Mecklenburgischen Staatskapelle Schwerin sein und im Zuge dessen eine Vielzahl unterschiedlicher Orchester- sowie Kammerkonzerte präsentieren. Weitere Highlights der Saison sind Konzerte mit dem Kristiansand Symfoniorkester, der Staatskapelle Berlin, dem Philharmonischen Orchester Freiburg, der Musikalischen Akademie Mannheim, der NDR Radiophilharmonie und den Essener Philharmonikern. Im Bereich der Kammermusik wird sie im Trio mit ihrem Bruder Christian Tetzlaff und der Pianistin Kiveli Dörken im Frühjahr 2023 auf USA-Tournee sein. Hinzu kommen Konzerte mit dem Tetzlaff Quartett, unter anderem im Konzerthaus Dortmund, dem Pierre Boulez Saal und der Liszt Academy Budapest, sowie spannende Projekte mit dem Signum Saxophone Quartett und viele weitere.
Im Verlauf ihrer Karriere spielte Tanja Tetzlaff unter anderem mit dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Konzerthausorchester Berlin, mit Der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, Philharmonia Orchestra in London und Scottish Chamber Orchestra, Orchestre de Paris, und Cincinnati Symphony Orchestra sowie Tokyo Metropolitan Symphony Orchestra und NHK Symphony Orchestra. Sie arbeitete mit namhaften Dirigenten, darunter Alan Gilbert, Daniel Harding, Philippe Herreweghe, Heinz Holliger, Paavo Järvi, Sir Roger Norrington und Robin Ticciati.
Die Kammermusik ist eine große Leidenschaft von Tanja Tetzlaff. Sie ist Gründungsmitglied des Tetzlaff Quartetts und gastiert seit 1994 gemeinsam mit Christian Tetzlaff, Elisabeth Kufferath und Hanna Weinmeister weltweit. Weitere regelmäßige Kammermusikpartner sind der Geiger Florian Donderer, die Pianistin Lauma Skride, das Signum Saxophone Quartett sowie ein Septett um die Geigerin Franziska Hölscher.
Einspielungen erscheinen bei CAvi, Ars, NEOS und Ondine, darunter Konzerte von Wolfgang Rihm und Ernst Toch. Im Oktober 2019 wurde eine Solo-Aufnahme mit Bach-Suiten und Werken von Thorsten Encke veröffentlicht.
Tanja Tetzlaff studierte an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg bei Professor Bernhard Gmelin und am Mozarteum Salzburg bei Professor Heinrich Schiff. Seit dem Wintersemester 2021/22 hat sie eine Professur im Fachbereich Cello an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg inne. Sie spielt ein Cello von Giovanni Baptista Guadagnini aus dem Jahre 1776.
SAISON 2022/2023
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„Die versierte Kammermusikerin Tanja Tetzlaff als selbstsichere Solistin zu erleben, ist ein Genuss, wenn sie die dritte Cellosuite in C-Dur von Bach vorstellt. Getragen von feinem rhythmischen Gefühl und belebter Durchdringung der Tanzsätze bis hin zu kokettem Übermut in der Bourrée und subtiler Auslotung der Sarabande bis hin zu der elegant ausgelebten, finalen Gigue durchmaß die Cellistin einen Bach-Kosmos von zeitloser Gültigkeit. Ihr Spiel berührt und entführt in eine bessere Welt.“
„[...] eine viel konzentrierte Ruhe ausstrahlenden Tanja Tetzlaff, deren süffig-klangsatter Celloton die ganze Empfindsamkeit der Romantik in sich zu bergen scheint.“
„Erfrischend kam die bewegende und einfühlsame Interpretation des Werkes [Schumann Cellokonzert] durch Tanja Tetzlaff und Paavo Järvi daher, denn sie verzichteten auf unnötige Modifikationen oder Schnörkel. […] Die Tempi der Rahmensätze waren flott und lebhaft, die Solistin eloquent und ausdrucksstark. […]Tanja Tetzlaff zeichnete wunderschöne, himmlische Melodien - Gänsehaut.“
„Tanja Tetzlaff entlockt ihrem Instrument dagegen eine derart schmerzhafte Schönheit, als singe sie der gesamten Wiener Klassik die Totenmesse. Eine Epoche verglüht, Reminiszenzen blitzen auf, letztes Zucken im Abendrot, voller Wehmut und Wut bis zum Finale mit den unaufhörlichen Achtelfiguren.“
„Denn klanglich ist das alles von höchster Delikatesse. Weil etwa Tanja Tetzlaffs Violoncelloton zum Niederknien schön ist.“