Kammer |
Orchestra of the Age of Enlightenment |
18.03.23 - 26.03.23 |
Die Hohe Messe in h-Moll wurde von Bach zunächst als Missa mit den Teilen Kyrie und Gloria komponiert. Die restlichen Teile fügte er erst gegen Ende seines Lebens hinzu und bediente sich dabei aus Themen seiner früheren Kompositionen. Der tschechische Dirigent Václav Luks (ausgebildeter Cembalist und Hornist) hat dafür mit dem Orchestra and Choir of the Age of Enlightenment, sowie hervorragenden Solisten, ein ideales Ensemble zur Verfügung.
Johann Sebastian Bach: Hohe Messe in h-Moll BWV 232 für Soli, Chor und Orchester
In 1986 warf eine Gruppe neugieriger Londoner Musiker einen gründlichen Blick auf die seltsame Einrichtung, die wir Orchester nennen, und beschloss, noch einmal ganz von vorn zu beginnen. Als Erstes warfen sie die Regeln über Bord. Ein einziger Dirigent am Pult? Niemals. Sich auf das Repertoire einer bestimmten Epoche beschränken? Zu eng gedacht. Ein Werk perfektionieren und dann zum Nächsten übergehen? Zu träge. Damit war das Orchestra of the Age of Enlightenment geboren.
Und während sich dieses bemerkenswerte Ensemble, das auf historischen Instrumenten spielt, zu etablieren begann, gab es sich selbst ein Versprechen. Es schwor sich, sich sein Leben lang zu hinterfragen, sich zu verändern und neu zu erfinden. Residencys im Southbank Centre und beim Glyndebourne Festival betäubten seine experimentelle Ausrichtung nicht. Ein großer Plattenvertrag hat seine Macken nicht ausgebügelt. Stattdessen untersuchte die OAE Musiknoten mit immer mehr Freiheit und Entschlossenheit.
Dieser kreative Durst bleibt ungestillt. Die Reihe der Night Shift Konzerte – auf Deutsch Nachtschicht-Konzerte – hat die Gegebenheiten des Konzertierens neu definiert. Und das ehemalige Haus am Londoner Kings Place unterstützte die Vielfältigkeit der künstlerischen Planungen und das Musizieren selbst. Das Orchester hat die Basis für einige der bahnbrechendsten Produktionen in Glyndebourne gelegt. Indem das Orchester bei seinen Werten des ständigen Hinterfragens, der Herausforderung und des Pioniertums blieb wurde das Orchester of the Age of Enlightenment 2020 das erste Orchester an der Acland Burghley School in Camden. Die Residency – die erste dort für ein britisches Orchester – erlaubt es dem Orchester mitten unter den Schülern dieser Schule zu leben, zu arbeiten und zu musizieren.
Mittlerweile mehr als dreißig Jahre alt, ist das OAE Teil unseres musikalischen Mobiliars. Es hat sogar die herausragenden Dirigententalente von Elder, Rattle, Jurowski, Iván Fischer und John Butt mit dem gemeinsamen Titel Principal Artist ausgezeichnet. Aber glauben Sie niemals, dass das Ensemble sein Gründungsgelübde aus den Augen verloren hat. Nicht alle Orchester sind gleich. Und es gibt nichts Vergleichbares mit diesem.
In der Saison 2022/2023 präsentiert das OAE im Rahmen seiner Residency im Southbank Centre neun Konzerte mit Musik von Purcell, James Redwood, Saint-Saëns, Händel, J.S. Bach, Mozart, C.P.E. Bach, J.C. Bach und Sullivan. Gastkünstler sind der Schauspieler Rory Kinnear, Steven Isserlis, Maxim Emelyanychev, Václav Luks, Kristian Bezuidenhout, Jean-Guihen Queyras und John Wilson. Es präsentiert auch seine bahnbrechenden Serien Bach, the Universe and Everything - sechs Bach-Kantaten neben Vorträgen bedeutender Astronomen - am Kings Place und The Night Shift, wo Musiker des OAE Kammermusik in Pubs (Gaststätten) rund um die Hauptstadt spielen. Das OAE tourt weiterhin ausgiebig in Großbritannien und international; Auftritte 2022/2023 u.a. im Wiltshire Music Centre, Bridgewater Hall (Manchester), Birmingham Town Hall, Darlington Hippodrome, The Anvil (Basingstoke), Saffron Hall (Saffron Walden), Glyndebourne Festival, Holmen's Kirke in Kopenhagen, beim Valletta Baroque Festival, Katowice und der Elbphilharmonie in Hamburg.
SAISON 2022/2023
Václav Luks © Petra Hajska
Václav Luks ist der Gründer und Leiter des Prager Barockorchesters Collegium 1704 und des Vokalensembles Collegium Vocale 1704. Er studierte am Konservatorium in Pilsen und der Akademie der musischen Künste in Prag. Seine Studien vollendete er mit dem spezialisierten Studium alter Musik an der Schweizer Schola Cantorum Basiliensis in der Klasse von Jörg-Andreas Bötticher und Jesper Christensen (Fach Historische Tasteninstrumente und Historische Aufführungspraxis). Während des Studiums in Basel und in den folgenden Jahren konzertierte er als Solo-Hornist der Akademie für Alte Musik Berlin in ganz Europa und Übersee.
Nach der Rückkehr aus dem Ausland im Jahre 2005 wandelte er das Kammerensemble Collegium 1704, das er schon während des Studiums gegründet hatte, in ein Barockorchester um und gründete das Vokalensemble Collegium Vocale 1704. Unmittelbarer Impuls für deren Entstehung war das Projekt Bach – Praha – 2005, das Václav Luks selbst initiiert hatte. Unter seiner Leitung gastieren die Ensembles auf berühmten Festivals und spielen in bedeutenden Konzertsälen. Ihre Einspielungen hatten nicht nur ein großes Echo beim Publikum, sondern erhielten auch zahlreiche Kritikerpreise (Diapason d'Or, Preis der deutschen Schallplattenkritik, Coup de coeur TV Mezzo und weitere).
Außer der intensiven Arbeit mit dem Collegium 1704 arbeitet Václav Luks auch mit weiteren anerkannten Ensembles wie der Camerata Salzburg, der Akademie für Alte Musik Berlin, La Cetra Barockorchester Basel oder dem Dresdner Kammerchorzusammen. Zu den kürzlichen Projekten gehören die Aufführung von Purcells Oper Dido and Aeneas mit dem Ensemble Pygmalion auf dem Festival d'Aix-en-Provence oder das Programm mit Werken polnischer Komponisten mit dem Ensemble Orkiestra Historyczna. Bei einem Benefizkonzert für die Erneuerung von Notre Dame dirigierte Václav Luks das Orchestre nationale de France.
Bei Oper- und Theateraufführungen arbeitete Václav Luks mit Regisseuren wie David Radok, Ondřej Havelka, Louise Moaty, J. A. Pitínský, Willi Decker oder Ursel Herrmann zusammen. Das Collegium 1704 nahm unter seiner Leitung die Musik zum Dokument von Petr Václav Beichte eines Vergessenen und zu seinem in Vorbereitung befindlichen Großfilm Il Boemo über das Leben von Josef Mysliveček auf.
Václav Luks arbeitet mit verschiedenen Rundfunkstationen zusammen, z. B. Deutschlandradio Berlin, Schweizer Radio DRS, Österreichischer Rundfunk ÖRF oder Radio France, und mit Musikverlagen wie Supraphon, Pan Classics, Zig-Zag Territories, Arta und Accent.
SAISON 2019/2020
Julia Doyle © Louise Dwyer
Eine deutsche Biographie liegt derzeit nicht vor.
Anna Devin © Victoria Cadisch
Eine deutsche Biographie liegt uns derzeit nicht vor.
Hugh Cutting © Olivia da Costa Photography
Hugh Cutting war Chorstipendiat am St John’s College, Cambridge und schloss kürzlich sein Studium am Royal College of Music ab, wo er Mitglied des International Opera Studio war und von König Charles III. mit der Tagore Gold Medal ausgezeichnet wurde. Im Herbst 2021 gewann er als erster Countertenor den Kathleen Ferrier Award und wurde, ebenfalls als erster Countertenor, ins BBC New Generation Artist Programm aufgenommen (2022-2024).
In der Saison 2021/2022 war Hugh Cutting Teilnehmer des 10. Jardin des Voix von Les Arts Florissants und wurde von der Kritik für seine Darstellung des Arsace in Hände’s Partenope unter William Christie gefeiert. Weitere Höhepunkte waren sein Debüt in der Carnegie Hall, wo er Bachs Matthäuspassion mit dem Orchestra of St Luke’s und Bernard Labadie sang; Refugee in Doves Flight und Bertarido in Händels Rodelinda mit dem RCM International Opera Studio; Vivaldis Stabat Mater beim London Handel Festival mit Adrian Butterfield; Pergolesis Stabat Mater mit der Southbank Sinfonia; Taveners The Hidden Face mit der City of London Sinfonia; Bachs Matthäuspassion mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment; Bachs Geist und Seele mit den Oxford Bach Soloists; Händels Messias mit Instruments of Time and Truth unter Edward Higginbottom; Purcells Odes for a Queen mit The English Concert und Kristian Bezuidenhout sowie Arien von Bach und Händel mit der Hanover Band und Laurence Cummings.
In dieser Saison gibt Hugh Cutting sein Debüt am Opernhaus Zürich, wo er in Christian Spucks Ballettinszenierung Madrigale von Monteverdi singt. Hinzu kommen Auftritte in der Wigmore Hall mit Iestyn Davies und dem Ensemble Guadagni, La Nuova Musica, The English Concert und The Sixteen; eine Uraufführung mit dem BBC Philharmonic und ein Auftritt beim Oxford Lieder Festival; Händels Messias mit The Sixteen und Harry Christophers sowie dem City of Birmingham Symphony Orchestra unter Adrian Lucas; Bachs Weihnachtsoratorium mit dem Monteverdi Choir & Orchestra unter John Eliot Gardiner; Bachs h-Moll-Messe mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment und Vaclav Luks; Bachs Matthäuspassion mit dem Finnish Radio Orchestra und Nick Collon und eine Europatournee mit dem Collegium Vocale Gent und Philippe Herreweghe sowie zahlreiche Projekte mit Les Arts Florissants und William Christie, darunter Polinesso in Händels Ariodante und Arsace in Partenope.
Das Lied ist für Hugh Cutting von zentraler Bedeutung, und er strebt danach, das Countertenor-Repertoire in diesem Genre auszubauen. In der Saison 2022/2023 gibt er in der Wigmore Hall, beim Ryedale Festival und bei der Thames Recital Series Recitale mit „Untethered“ nach Michael A. Singers Buch The Untethered Soul, das sich um das Konzept der Befreiung von Gedanken und Sichtweisen dreht, die unser tägliches Leben negativ beeinflussen. Viele Werke werden im Rahmen des BBC New Generation Artist Programms aufgezeichnet und später auf Radio 3 ausgestrahlt. Hugh Cuttings regelmäßige Partner in Recital und Konzert sind der Pianist George Ireland, der Lautenist Danny Murphy und der Komponist Piers Connor Kennedy.
Er arbeitet häufig mit SoundVoice UK und der Komponistin Hannah Conway zusammen, zuletzt in Snape Maltings und King’s Place mit Roderick Williams and Lucy Crowe bei einem Projekt, das sich der Erforschung von Identität und Stimmverlust bei Todkranken widmet.
Hugh Cutting hat Purcells Royal Odes und Birthday Odes for Queen Mary mit The King’s Consort und Robert King, Iestyn Davies und Carolyn Sampson sowie Lamento mit Iestyn Davies und Fretwork für Signum Classics eingespielt.
SAISON 2022/2023 - DIESE BIOGRAFIE WIRD IHNEN MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG VON ASKONAS HOLT ZUR VERFÜGUNG GESTELLT
Hugo Hymas © Ben McKee
Eine deutsche Biographie liegt derzeit nicht vor.
Roderick Williams © Benjamin Ealovega
Roderick Williams beherrscht ein breites Repertoire von Barock bis hin zu zeitgenössischer Musik auf der Opernbühne, dem Konzertsaal und im Recital.
Er pflegt Verbindungen zu allen großen britischen Opernhäusern. Er hat an Uraufführungen von Opern von David Sawer, Sally Beamish, Michael van der Aa, Robert Saxton und Alexander Knaifel mitgewirkt.
Roderick Williams hat das Konzertrepertoire mit allen BBC-Orchestern und vielen anderen Ensembles gesungen, darunter das Royal Scottish National Orchestra, das Philharmonia, die London Sinfonietta, das Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, das Hallé, die Britten Sinfonia, das Bournemouth Symphony und das Scottish Chamber Orchestra. International arbeitete er mit den Berliner Philharmonikern, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem Russian National Orchestra, dem Orchestre Philharmonique de Radio France, dem Ensemble Orchestral de Paris, der Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom und dem Bach Collegium Japan. Seine zahlreichen Festivalauftritte umfassen die BBC Proms (2014 auch die Last Night), Edinburgh, Cheltenham, Aldeburgh und Melbourne.
Jüngste und künftige Opernengagements sind Oronte in Charpentiers Medée, Don Alfonso in Così fan tutte und Pollux in Castor and Pollux an der English National Opera, Toby Kramer in Van der Aas Sunken Garden in den Niederlanden, Lyon, Dallas und London, Van der Aas After Life am Melbourne State Theatre, Sharpless in Madame Butterfly an der Nederlandse Reisopera, die Titelrolle in Eugen Onegin an der Garsington Opera und Billy Budd an der Opera North. Kürzliche und künftige Konzertengagements umfassen Konzerte mit dem Tonkünstler-Orchester im Musikverein, dem Cincinnati Symphony, mit Music of the Baroque Chicago, beim Virginia Arts Festival, den BBC Proms, mit dem Melbourne Symphony Orchestra, den Berliner Philharmonikern, dem Orchestra of the Age of Enlightenment so wie viele Recitale und Konzerte in Großbritannien und dem Ausland.
Roderick Williams ist auch ein versierter Recital-Künstler, der in der Wigmore Hall, im Concertgebouw, in Kings Place, im LSO St Luke’s, der Perth Concert Hall, beim Oxford Lieder Festival, beim London Song Festival und im Wiener Musikverein gesungen hat und regelmäßig bei BBC Radio 3 als Sänger und Moderator auftritt.
Seine zahlreichen Einspielungen umfassen Opern von Vaughan Williams, Berkeley und Britten für Chandos und ein umfangreiches englisches Liederrepertoire mit dem Pianisten Iain Burnside für Naxos.
Roderick Williams arbeitet auch als Komponist. Seine Werke wurden in der Wigmore Hall und dem Barbican, im Purcell Room und live im öffentlichen Rundfunk uraufgeführt.
Im April 2016 war er künstlerischer Leiter von Leeds Lieder und gewann im Mai 2016 den RPS Singer Award.
SAISON 2017/2018
Choir of the Age of Enlightenment © Belinda Lawley
Der Choir of the Age of Enlightenment ist ein Ensemble professioneller Sängerinnen und Sänger, von denen viele auch als Solisten arbeiten. Ursprünglich sang der Chor ausschließlich mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment bei britischen und europäischen Festivals wie auch im Rahmen der Konzertsaison im Londoner Southbank Centre. Seit 2016 gibt der Choir of the Age of Enlightenment auch Konzerte ohne Begleitung des OAE.
Der Chor wirkte bei zahlreichen Einspielungen des OAE mit, darunter Monteverdis Vespern von 1610, Purcells Dido and Aeneas, Bach-Kantaten mit Gustav Leonhardt und Mozarts Così fan tutte unter Sir Simon Rattle. Außerdem sang der Chor in Rundfunk und Fernsehen häufig mit dem Orchester. Der vielleicht denkwürdigste Auftritt war die Darbietung von Bachs h-Moll-Messe bei den BBC Proms im Juli 2000 zum 250. Todestag des Komponisten.
In den vergangenen Spielzeiten ist der Choir of the Age of Enlightenment mit dem Orchester in Großbritannien und international aufgetreten und hat mit Dirigenten wie Richard Egarr, Emmanuelle Haim, John Butt, Sir Roger Norrington und Sir Mark Elder an einem breiten Repertoire gearbeitet. 2013 sang der Chor mit dem OAE unter Marin Alsop das Requiem von Brahms bei den BBC Proms. Eine Rezension lobte „den wohl homogensten Klang, den ich je von einem Chor gehört habe … zu Recht erhielten sie die lautesten Ovationen des Abends.“
SAISON 2022/2023
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